Rabatte gegen Daten: Streit um „LidlPlus“-App

23. Juli 2025

Der WDR berichtet über eine Klage von Verbraucherschützenden gegen Lidl. Im Fokus steht der Vorwurf einer intransparenten Datennutzung durch die „LidlPlus“-App. Die App bietet Rabatte nur gegen Preisgabe persönlicher Einkaufsdaten. Kritiker*innen sehen darin eine versteckte Bezahlung mit sensiblen Informationen, die für personalisierte Werbung und Kundenprofile genutzt werden. Das Verfahren vor dem OLG Stuttgart könnte klären, wie transparent Bonus-Apps künftig sein müssen – ein Präzedenzfall mit Signalwirkung.

Frederick Richter (Vorstand Stiftung Datenschutz): „Bereits vor drei Jahren haben wir das Prinzip ‚Daten gegen Dienstleistung‘ auf einer Tagung der Bundesstiftung intensiv diskutiert. Das Thema ist weiterhin aktuell, wie ein aktueller Fall aus dem Einzelhandel zeigt: Wenn Nutzende die Auswertung ihrer Daten als Gegenleistung für Rabatte zulassen sollen, muss dieser private Datenhandel zumindest sehr transparent gestaltet sein. Ob die gewährten Rabatte die Preisgabe der Daten tatsächlich wert sind, sollte in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden.“