Zentrale Schüler-ID: Bundesregierung plant Bildungsregister

29. August 2025

Die Bundesregierung plant eine zentrale Schüler-ID, die Bildungswege und Leistungen dokumentieren soll. Sie sehe darin Chancen gegen Schulabbrüche und für mehr Transparenz. Laut Netzpolitik.org warnen Datenschützer*innen, Gewerkschaften und Wissenschaftler*innen vor massiven Risiken für Privatsphäre, Diskriminierung und Profilbildung von Kindern. Der tatsächliche Nutzen bleibe fraglich.

Auch unsere Wissenschaftliche Leiterin, Kirsten Bock, sieht die Schüler-ID äußerst kritisch:

„Eine Schüler-ID lenkt nicht nur von den tatsächlichen Problemen ab, sondern verschärft sie sogar. Wer auf eine Nummer reduziert wird, verliert das Gefühl, als Person wahrgenommen zu werden. Fachleute betonen, dass Schülerinnen und Schüler Anerkennung und persönliche Wertschätzung brauchen, um sich entwickeln zu können.

Die Verknüpfung einer Schüler-ID mit einer sogenannten Bildungs-ID birgt erhebliche Risiken. Das Datenschutzrecht schreibt nicht ohne Grund vor, dass Informationen nur unter strengen Voraussetzungen miteinander verknüpft werden dürfen. Ein so tiefer Eingriff in das Grundrecht auf Datenschutz ist im Verhältnis zum erhofften Nutzen unverhältnismäßig, da er nicht geeignet ist, die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern wirksam zu verbessern.

Stattdessen braucht es Lehrerinnen und Lehrer, die die einzelnen Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit wahrnehmen und ihre individuellen Stärken fördern.“