Wird jetzt auch Bargeld Teil der Überwachungsgesamtrechnung?

11. Juli 2025

Die Datenverarbeitung im Hintergrund bleibt oft unbemerkt – doch sie verändert den Charakter vermeintlich anonymer Dienste grundlegend. Nun auch beim Bargeld?

Wie netzpolitik.org berichtet, werden Seriennummern von Banknoten häufiger gescannt und gespeichert als bislang angenommen. Automaten und andere Geräte, die Bargeld prüfen, zählen oder sortieren, können diese Daten erfassen. Damit entsteht eine Infrastruktur, die es erlaubt, die Wege einzelner Geldscheine nachzuvollziehen.

Kirsten Bock (Stiftung Datenschutz) ordnet die Situation wie folgt ein: „Konkret wird diskutiert, Seriennummern systematisch mit Ausgabeorten zu verknüpfen – was eine umfassende Rückverfolgung ermöglichen würde. Damit könnte Bargeld schrittweise vom anonymen Zahlungsmittel zum Überwachungsinstrument werden.

Besonders relevant wäre dies, wenn solche Erfassungen flächendeckend etwa im Einzelhandel zum Einsatz kommen. Die grundsätzliche Möglichkeit, Banknoten konkreten Personen zuzuordnen, hätte weitreichende gesellschaftliche und rechtliche Implikationen.“

Was auf dem Spiel steht, hat Kirsten Bock bereits letztes Jahr in einem Beitrag unseres Stiftungsbriefs zusammengefasst. 

Wie die technische Umsetzung des Trackings heute schon funktioniert, zeigt dieser Beitrag.