DSGVO: Reform oder Reförmchen – das ist die Frage

DatenschutzDiskurs online

18. Juni 2025, 16:00 Uhr

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Reform oder Reförmchen – das ist die Frage

Das europäische Datenschutzrecht befindet sich sieben Jahre nach seinem Anwendungsstart mitten in einer Reformdiskussion.

Die EU-Kommission schlägt im Rahmen ihres Bürokratieabbaupakets eine nur punktuelle Änderung vor. Andere Stimmen fordern mehr und wünschen sich umfassendere Anpassungen der DSGVO. Doch ein echter Reformprozess kann schnell unberechenbar werden.

Wir diskutieren dazu mit einer Wissenschaftlerin und einem Datenschutzaktivisten: Prof. Dr. Christiane Wendehorst vom Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht der Universität Wien und Maximilian Schrems, Vorstandsvorsitzender von NOYB - Europäisches Zentrum für digitale Rechte, ordnen die laufende Debatte ein und skizzieren, wohin eine mögliche Reformreise aus ihrer jeweiligen Sicht gehen könnte.

Christiane Wendehorst hat dazu bereits einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der auf europäischer Ebene eine Diskussionsgrundlage bietet. Max Schrems hat ebenfalls konkrete Vorstellungen zu den Chancen und Risiken einer DSGVO-Reform. Auch die bereits in der Brüsseler Gesetzgebung befindliche Zusatzverordnung zur besseren Durchsetzung der bestehenden DSGVO beobachtet er kritisch.

Im Gespräch mit diesen beiden maßgeblichen Personen des Datenschutzes wollen wir unter anderem fragen:

  • Wo liegen die Schwächen der DSGVO? Was sollte besser werden?
  • Welche alternativen Regelungskonzepte wären denkbar und was nützen sie dem Grundrechtsschutz?
  • Welche Gefahren könnten in einer EU-Datenschutzreform liegen?

Das Gespräch wird im Livestream auf dieser Website übertragen; eine Anmeldung ist nicht nötig.

  • Prof. Dr. Christiane Wendehorst

    Christiane Wendehorst ist seit 2008 Professorin für Zivilrecht an der Universität Wien, stellvertretende Institutsvorständin des Instituts für Innovation und Digitalisierung im Recht und Leiterin der Rudolf Welser Forschungsstelle für Europäische Privatrechtsentwicklung. Sie ist u.a. auch Gründungsmitglied, ehemalige Präsidentin (2017-2021) und seit 2021 Scientific Director des European Law Institute (ELI), sowie Präsidentin der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Vizepräsidentin des Österreichischen Juristentages (ÖJT) und Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt. Wendehorst ist gewähltes Mitglied u.a. der Academia Europea (AE), der International Academy for Comparative Law (IACL) und des American Law Institute (ALI). 2024 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Universität Bern verliehen.

  • Max Schrems

    Maximilian „Max“ Schrems ist Jurist, Autor, Datenschutzaktivist und Vorstandsvorsitzender der Initiative NOYB – Europäisches Zentrum für digitale Rechte, die sich der Durchsetzung von Datenschutzrechten verschrieben hat.

    Mit seiner Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) konnte er das transnationale Safe-Harbor-Abkommen zwischen der EU und den USA sowie den EU-US Privacy Shield beenden, ein starkes Signal für den Grundrechtsschutz in Europa.

  • Frederick Richter, LL.M.

    Frederick Richter, LL.M, ist seit ihrer Gründung 2013 Vorstand der Stiftung Datenschutz. Zuvor war er Referent für Netzpolitik im Deutschen Bundestag und Datenschutzbeauftragter eines Wirtschaftsverbandes. Frederick Richter studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und erwarb einen Masterabschluss im IT-Recht an den Universitäten Wien und Hannover.

    Er ist Mitglied des Beirates Digitalstrategie Deutschland der Bundesregierung, des Beirats der Plattform Privatheit und des Praxisbeirates der Fachzeitschrift Recht der Datenverarbeitung (RDV), sowie ständiger Autor der Fachzeitschrift Privacy in Germany (PinG).

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