Grußwort von BfDI Ulrich Kelber zum Journalistenpreis 2019
Tagtäglich werden wir von Informationen überflutet, gute und schlechte, wahre und falsche, spannende und nichtssagende, wichtige und unwichtige. Dieses Übermaß an Informationen zu sortieren, zu prüfen, zu bewerten und verständlich aufzuarbeiten ist die Aufgabe von Journalismus.
Dass diese Aufgabe in Zeiten von Internet, sozialen Netzwerken und sich komplett wandelndem Kommunikationsverhalten nicht einfach ist, erleben wir immer öfter, wenn ein neuer Aufreger durch das Netz fegt und Fakten, Statistiken und Argumente nicht mehr zählen.
Was konnten wir im letzten Jahr nicht alles zur Datenschutzgrundverordnung lesen, hören und sehen. Vereinssterben, Abschaffung des Fotojournalismus, Überbürokratisierung zu Lasten der kleinen Unternehmen, drohende Abmahnwellen und Zusammenbruch der europäischen Internetwirtschaft wurden als Folge des endgültigen Inkrafttretens der Verordnung als sicher vorhergesagt.
Sich in solchen Zeiten den Datenschutz und seine Regeln unvoreingenommen anzuschauen und zu bewerten ist eine Herausforderung, aber sie ist vielen Journalistinnen und Journalisten gelungen. Ich bin deshalb schon sehr gespannt, wer in diesem Jahr den Journalistenpreis der Stiftung Datenschutz gewinnen wird. Spannende Themen rund um den Datenschutz als dem Schutz von Grundrechten gab es genug.
Ulrich Kelber
Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit